KLEINE GESELLSCHAFT FÜR WEISSES GOLD
Millionen Seevögel nisten und brüten auf den Chincha Inseln an der Pazifikküste Perus. Das Archipel ist Ausgangspunkt für die künstlerische Recherche von Antje Feger und Benjamin F. Stumpf über dessen Kolonialgeschichte und die transatlantischen Handelsbeziehungen der Stadt Hamburg.
Guano, das weiße Gold der Pazifikküste, wurde als Dünger in die ganze Welt exportiert und war im 19. Jahrhundert ein globales Versprechen des Wohlstands. Im Zuge der stark voranschreitenden Industrialisierung wurden die Chincha Inseln auch zu einem Schauplatz für unmenschliche chinesische Zwangsarbeit, sowie die Ausbeutung indigener Niedriglöhner.
1806 brachte Alexander von Humboldt die ersten Guano- Proben mit nach Europa. Später entstand daraus der sogenannte Guano Trade, welcher das Guano über den Globus verteilte. Um 1861 importierte auch das Hamburger Handelshaus J.D. Mutzenbecher und Söhne Peru-Guano nach Deutschland, Dänemark, Schweden und Norwegen. Sie gingen als die Guanoritter in die Geschichte ein und zählten
zu den reichsten Familien der Hansestadt mit Niederlassungen in Hamburg, Emmerich und Antwerpen. Allein 1870 wurden 520.000 Tonnen Peru-Guano nach Deutschland eingeführt.
In der Ausstellung Kleine Gesellschaft für Weißes Gold, wird ein Dialog zwischen den Kunstwerken und den Räumen der Villa Mutzenbecher geschaffen. Die ortsspezifischen und raumgreifenden Installationen werden mit diversen Materialien und Medien wie Fotografie, Klang und Licht umgesetzt. Es entstehen Erfahrungsräume, in denen die Besucher über das Werk hinaus in fragmentarische Erzählstränge eintauchen können.
Die Kleine Gesellschaft für Kunst und Kultur wurde freundlich unterstützt von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.
Herzlichen Dank an WERTE erleben e.V..
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